Beim dritten Fahrtag der Sixdays in Argentinien gab es eine neue Strecke, neue Prüfungen, aber fast die gleichen Sieger: Diesmal gewann Josep Garcia mit fünf von sechs möglichen Siegen in den Sonderprüfungen die Tageswertung und übernimmt damit auch die Führung von Andrea Verona.

2023 11 08 oliveira

Wenn zwei sich streiten... Dante Oliveira ist nicht nur der drittschnellste Fahrer im Zwischenstand, sondern mit der US-Trophy auch Führender in der Mannschaftwertung.
Dabei waren die USA in der Tageswertung nach der ersten der beiden Runden mit vierundfünfzig Sekunden Rückstand sogar nur auf dem vierten Tagesrang.
Doch das Team war noch nicht am Ende und gewann auch den dritten Tag mit fünfundfünfzig Sekunden Vorsprung auf ihre Verfolger

Nachdem England mit Junior Charlie Chater einen Ausfall zu verzeichnen hatte, rutscht die deutsche Junior-Trophy noch einmal vor, auf den sechsten Zwischenrang! Allerdings weiterhin direkt hinter dem Fahrern aus der tschechischen Republik.
Und es sieht ganz danach aus, als ob sich das Team auch bis ins Ziel weiter so gut schlagen würde...
Schnellster Junior wurde wieder Florian Görner, der sich heute sichtlich wohl gefühlt hat: "Ich habe mich jetzt an mein Motorrad gewöhnt, denn ich setze hier schon ein 24er Modell ein. Das fährt und schaltes sich doch ein wenig anders."
Obwohl er seit Zschopau mit einet Knochenabsplitterung am rechten Daumen laboriert und dadurch auch Schmerzen hat, meinte er, dass er erstmals seine gewohnte Leitung zeigen konnte.
Maxi Wills geht es von Tag zu Tag besser: Aber weil er am Dienstag nur den Vorderradreifen gewechselt hatte, musste er den Hinterradreifen zwei Tage lang fahren: "Das hat man am Ende des Tages dann schon gespürt," meinte der Husqvarna-Fahrer. "ich bin froh, dass ich noch wohlbehalten ins Ziel gekommen bin."
Etwas mehr Arbeit gab es für Felix Melnikoff: Sein rechter Gabelholm war am tropfen und benötigte dringen einen Service. So montierte er den Gabelholm von dem ausgefallenen Matthias Lehmann, kann über Nacht den Service machen lassen und tauscht den Gabelholm am nächsten Morgen im Arbeitsraum zurück. "Es sind noch drei Tage zu fahren, da will ich auf Nummer sicher gehen," denn natürlich wird so ein kleiner Schaden von selbst nicht besser.
Bei den Damen gibt es nur drei Teams ohne einen Ausfall: Die US-Amerikaner führen dort mit der schnellsten Dame Brandy Richards vor Australien und dem gemischten Team "Latein-Amerika".
Ohne den Ausfall von Maria Franke wären die Deutschen dann ... mindesten ... - Aber das sind theoretische Überlegungen, die für nichts gut sind, sondern mann muss das Beste aus der Situation machen:
So wie die verbleibenden Fahrerinnen Tanja Schlosser und Samantha Buhmann. Buhmann war stolz, ohne Strafminuten durchgekommen zu sein, obwohl ein Streckenposten nicht nur sie, sondern eine ganze Gruppe an Frauen und Clubfahrern in die falsche Richtung geschickt hatte, worauf sie viel Zeit verloren hatten.
Schlosser kämpft mit Schmerzen: "Wenn ich mir es überlege, tut eigentlich alles weh - aber in den Prüfungen kann ich dass vergessen - auf der Etappe merke ich es dann aber wieder," erklärt die amtierende Europameisterin.


2023 11 08 hand links2023 11 08 hand rechts
Mühe und Leid gab es allenthalben: Die dornigen Büsche fordern ihren Tribut und zerfetzen regelrecht die Ärmel der Fahrerhemden. Und plätzlich hat ein Fahrer dann nicht nur mit Stacheln in der Haut, sondern auch noch mit Sonnenbrand auf den Armen zu kämpfen. Kai Bräutigam war einer der Fahrer, die davon betroffen waren, obwohl die Service-Crew ihn regelmäßig eincremte.
Vor allen Dingen Leid bereiten die verschwitzten Hände in den Handschuhen - da kommt es nicht nur zu Blasen, sondern auch noch zu Schlimmeren - und dabei ist gerade erst Halbzeit....
Zuspruch fand die neue Streckenführung allenthalben: Zwar teilweise anspruchsvoller, mit einer Auffahrt, an der es zu Staus kam, aber insgesamt weniger zermürbend, wie es ein Fahrer formulierte. Vielleicht weil es einige Straßenkilometer und Schotterpisten gab um die Teilnehmer weit in den Westen, bis an die Stauseen heranzubringen.


Bei den Clubfahrern gab es beim besten Deutschen Team Probleme: Martin Werz wurde zwar erneut schnellster deutscher Clubfahrer und auch Kai Bräutigam war nicht weit weg, doch der dritte Fahrer, Ronny Rhode, musste einen Ausfall vermelden:
Bei der Kühlerreparatur am Morgen hatte er unbemerkt ein Kabel gezogen, weshalb später die Batterie leer lief - die Fehlersuche war langwierig und als der Fehler gefunden war, dauerte es nicht lange und Rhode kullerte einen Hang hinunter, weil der Motor doch wieder die Arbeit einstellte.
Auch wenn bei den Clubteams ein Re-Start möglich ist, so wirft es die Mannschaft auf den 27. Platz zurück.

2023 11 08 gehmlich
Hinter Kai Bräutigam und Martin Werz ist KTM-Fahrer Rico Gehmlich der dritte und letzte Club-Fahrer der noch keinen Ausfall hatte und deshalb auch noch keinen Re-Start brauchte

Aus dem Wettbewerb nahm sich Henrik Höhle selbst raus: "Ich war von der Konzentration her am Ende, dreimal hatte ich einen Fast-Unfall bei hoher Geschwindigkeit. Dreimal hatte ich einfach nur Glück gehabt."
Allerdings hat sein Ausscheiden auch noch etwas Gutes - so kann sich Bräutigam demnächst einen neuen Hinterradreifen von Höhle leihen, denn der Metzeler-Service vor Ort hat überhaupt keine Reifen vor Ort!

2023 11 08 teamzelt
 
Das Servicezelt vom Sixdays-Team-Germany bietet ein Zuhause für vielen Nationen - Da viele Deutsche Teilnehmer den (finanziellen) Aufwand gescheut hatten und nicht angetreten waren, hatte der Container noch Transportkapazitäten und die Crew noch Betreuungsmöglichkeiten: So sind (schon traditionell) die drei Holländer integriert, die tschechische Junior-Trophy mit dem deutschen Junioren-Meister Robert Friedrich ist zu Gast unter dem Zelt und auch die Schweizer, der einzige Finne im Fahrerfeld und einer der Schweden.
Trotzdem, oder gerade deshalb arbeitet man professionell und entspannt miteinander.
In diesem Zusammenhang sollte einmal erwähnt werden, was anderen Föderationen der Einsatz bei den Sixdays wert ist: So hat die AMA der US-Amerikaner ein Budget von 550.000 Dollar für die Fahrer und Organisation von Trophy-Teilnahme und den Clubfahrern. Mit 400.000 Euro kommen die Franzosen auf eine ähnlich hohe Summe.
Geld schießt keine Tore, wie ein Deutsches Sprichwort aus dem Sportbereich zu vermelden weiß und Geld alleine holt auch keine Sixdays-Siege. Aber es erleichtert nicht nur die Arbeit vor Ort, sondern erleichtert auch erfolgreiche Fahrer zur Teilnahme zu überreden.

Ergebnisse

World-Trophy nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)

Junior-Trophy nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)

Damen-Trophy nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)

Fahrer-Einzelwertung nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)

Clubmannschaften nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)

Clubfahrer Einzelwertung nach Tag 3: Hier klicken! (PDF)









Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.